Montag, 11. Mai 2020

Chris Carter - Der Vollstrecker ⭐⭐⭐⭐⭐



Vor einigen Monaten habe ich den ersten Band der Robert Hunter und Carlos Garcia Reihe gelesen.
Darauf hat mich die Booktubern Padi von WhatPadiLoves gebracht.
Der erste Band hat mir so gut gefallen, dass ich mir direkt im Anschluss den zweiten bestellt, aber leider erst jetzt gelesen habe.

Zum Inhalt:
Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia werden zu einem Tatort geschickt, der ein sehr blutigen, abscheulichen und sehr verstörenden Mord zeigt.
Es wird ein Priester geköpft und statt seines Kopfes finden die beiden Detectives einen Hundekopf. Bei der Autopsie findet der Gerichtsmediziner außerdem eine mit Blutverschmierte 3 auf dem Opfer und die Detectives fürchten, dass es bereits zwei weitere Opfer gab, von denen sie noch nichts erfahren ahben.
Zunächst gehen die beiden von einem Ritualmord auf. Allerdings werden sie durch einen weiteren Mord eines besseren belehrt.
Während ihrer Ermittlungen stellen sie fest, dass es sich nicht um einen klassischen Serienmörder handelt. Es muss jemand sein, der sich bewusst eine bestimmte Gruppe Menschen ausgesucht hat. Nun müssen sie herausfinden, warum der Mörder solch einen Hass auf seine Opfer verspürt. Und natürlich auch, wer der Mörder nun ist.

Rezension:
Chris Carter hat einen unfassbar guten Schreibstil. Wie sein erster Thriller, hat mir der zweite auch unfassbar gut gefallen. Er scheut nicht davor zurück, über sehr blutige Geschichten zu schreiben. Das ist etwas, was mir sehr gut gefällt. Es sind aber keine reinen Splatter, die er schreibt, sondern die Geschichten haben Hand und Fuß. Ein guter Thriller muss meiner Ansicht nach auch immer eine gute Hintergrundgeschichte haben. Ein Mörder, der einfach mal getötet hat, ist mir meist zu wenig. Und wenn in einem Buch jemand nur zum Spaß tötet, muss er zumindest irgendein Trauma in der Vergangenheit erlebt haben. Es muss nichts großartiges sein. Eine Kleinigkeit, die dafür gesorgt hat, dass jemand zum Täter mutiert.
Als ich den letzten Band der Krähenmädchen-Reihe beendet habe, haben viele kritisiert, dass das Ende etwas zu weit hergeholt erscheint. Viele haben sich gefragt: "Wie? Nur deswegen sind so viele Menschen gestorben?" Aber auch das ist etwas, was mir sehr gefällt. (Nur um ein kleines Beispiel zu nennen).
Ich bin gespannt auf die weiteren Bänder der Reihe und freue mich darauf, bis sie endlich bei mir ins Regal einziehen dürfen.
Das Buch bekommt glatte 5 Sterne und wird sicherlich zu meinen Monatshighlights gehören.

Sonntag, 10. Mai 2020

Allen Eskens - Die Schatten, die wir verbergen ⭐⭐⭐⭐⭐



Ich habe in letzter Zeit nicht nur einige Bücher beendet, sondern habe auch mein Audbile-Konto etwas ausgezerrt und viele neue Hörbücher gekauft.
Eines davon habe ich gestern beendet. 
Es ist die Folgegeschichte von Das Leben, das wir begraben. Der erste Teil hat mir schon sehr gut gefallen und der Zweite steht ihm in nichts nach.

Zum Inhalt:
Es geht um Joe Talbert Jr., der von der Ermordung seines Vaters erfährt. Sein Joe Talbert Sr. hat sich allerdings vor seiner Geburt aus dem Staub gemacht und er hat ihn nie kennengelernt. Seine Mutter hat ihn immer nur als "Arsch" bezeichnet. Mehr weiß er allerdings nicht von ihm. 
Er macht sich also auf den Weg zu dem Ort, an dem sein Vater gelebt hat, um mehr von ihm und seinem Tod herauszufinden. 
Er erfährt, dass sein sein Vater mit einer Frau verheiratet war und sie eine gemeinsame Tochter haben, die nun allerdings im Krankenhaus liegt. 
Joe hat also nun nicht nur einen Halbbruder, sondern auch eine Halbschwester. Vor einiger Zeit hat Frau Selbstmord begangen, wodurch Joe Talbert Sr. ein reiches Erbe erlangt hat. Und durch den seinen Tod, sind nun Joe Jr. und seine Halbschwester die nächsten Erben. 
Allerdings verdächtigt die Polizei nun auch Joe. Denn dieser könnte genau deshalb ein Motiv haben. Nun setzt er alles daran zu beweisen, dass er nicht der Mörder seines Vaters ist und stellt selbst Recherchen an, um das Verbrechen aufzuklären. 

Rezension:
Allen Eskens hat einen sehr angenehmen Schreibstil. (Ja, ich habe es nur gehört, aber ihr wisst, was ich meine (; ).
Die Geschichte ist wirklich spannend, und es gibt viele neue Wendungen. Die Geschichte wird auch dadurch besonders, weil wir uns nicht nur mit dem Tod von Joe Talbert Sr. befassen, sondern uns auch immer wieder mit den Familienkrisen von Joe Jr. auseinandersetzen. 
Seine Mutter ist nun trockene Alkoholikerin und es fällt ihm schwer ihre Fehler der Vergangenheit zu verzeihen. Vor allem, weil sein autistischer Bruder sehr stark davon betroffen war. 
Auch die Nebenhandlung ist spannend geschrieben und man möchte mehr davon erfahren, wie es seiner Mutter geht und ob sie sich wirklich verändert hat. 
Vertont wurde das ganze von Oliver Erwin Schönfeld. Er hat eine sehr angenehme Stimme und es macht Spaß ihm zuzuhören. Er schwächelt etwas bei den weiblichen Rollen, aber das ist meckern auf sehr hohem Niveau. 
Alles in allem ist das eine 5 von 5. Mal sehen, ob es auch mein Monatshighlight wird. 

Mittwoch, 6. Mai 2020

Lucinda Riley - Das italienische Mädchen ⭐⭐⭐⭐

Neben all den Thrillern, lese ich auch gerne einmal einen Roman.
Mit der Sieben Schwestern - Reihe hat mich Lucinda Riley von ihren Fähigkeiten überzeugt, weshalb ich auch mal ein Buch außerhalb der Reihe lesen wollte. Meine Wahl fiel also auf das italienische Mädchen.
Zum Inhalt:
Wir lernen die elfjährige Rosanna Menici kennen, die während einer Feier im Café ihrer Eltern auf den berühmten Opern Sänger Roberto Rossini trifft.
Als er Rosanna singen hört, verhelfen er und ihr Bruder ihr zu Gesangsstunden.
Einige Jahre später studiert sie an einer renommierten Opernschule und trifft auch dort bald wieder auf Roberto. Es dauert nicht lange und die beiden beginnen eine Beziehung und zusammen sind sie das Traumpaar in der Opernwelt.
Leider verliert sich Rosanna völlig in der Beziehung, was zu großen Problemen führt.

Rezension:
Das Buch hat mir sehr gefallen. Riley hat einen sehr guten Schreibstil und schafft es einem andere Länder nahe zu bringen. In jedem ihrer Bücher befinden wir uns in einem anderen Setting. Und sie schafft es jedes Mal den Lesern genau dorthin zu bringen.
Leider gibt es, anders als bei den Sieben Schwestern  viele Klischees. Das schadet der Geschichte zwar nicht, allerdings gab es leider doch öfter diesen Moment, in dem ich mir dachte: "Ernsthaft? Mädchen, hast du völlig den Verstand verloren? Und das nur wegen einem Mann".
Wobei ich das auch immer sehr witzig finde. Gerade bei Büchern und Filmen denken wir uns das sehr oft. Aber andererseits ist es doch sehr realitätsnah. Wie oft haben wir uns schon mit Leuten umgeben, die uns nicht gut tun. Und dennoch bilden wir uns ein, es besser zu machen.
Riley hat aber ein Ende geschrieben, dass einem überrascht. Und falls ihr schon andere Beiträge gelesen habt, wisst ihr, dass gerade das ein gutes Buch ausmacht. Viele Geschichten hat man schon zu Hauf' gelesen oder gehört. Es ist schön, wenn es nicht genauso wie alle anderen Geschichten endet sondern doch etwas unerwartet.
Man darf nicht vergessen, dass es ein Roman ist. Einen großen Knall gab es nicht. Aber das braucht es auch nicht immer. Manchmal tut so ein Wohlfühl-Buch einem auch richtig gut.
Gerade, wenn man in den letzten Büchern sehr viel über Serienkiller oder ähnlichen gelesen hat.
Das Buch bekommt von mir 4/5 Sterne.

Leseliste Mai



Obwohl ich trotz der Corona-Krise sehr viel zu Hause war, hatte ich erstaunlich wenig Zeit mich meinem Hobby zu widmen. Sich vom Arbeitsplatz zu reißen, wenn er sich in den eigenen vier Wänden befindet war anfangs etwas ungewohnt für mich.
Inspiriert von vielen anderen Bloggern und Booktubern wollte ich es mit einer Leseliste versuchen. Vielleicht kann ich so der Leseflaute entgegen wirken, wenn ich mir am Anfang des Monats ein paar Bücher raussuche und sie außerhalb meines Regales positioniere.
Wenn ein Buch schon lesebereit auf dem Couchtisch liegt, kann einen doch gar nichts mehr davon abhalten, das Buch in die Hand zu nehmen.
Für den Mai habe ich mir zwei Thriller ausgesucht und einen Fantasyroman.
Mit dem Vollstrecker von Chris Carter habe ich bereits begonnen und auch in Romy Hausmanns neuem Roman Marta schläft habe ich bereits reingelesen. Das ist eines der wenigen Bücher, die ich direkt am Erscheinungsdatum gekauft habe. Ich erwarte also viel von diesem Thriller ;).
Als drittes habe ich mir den vierten Band von Game of Thrones ausgesucht, da ich die Reihe gern weiter fortführen möchte. Ich hoffe auch, dass ich im nächsten Monat wieder in die Bücherrei gehen kann um mir die restlichen Bänder der Reihe zu besorgen.

Montag, 4. Mai 2020

Lucy Clarke - You Let Me In ⭐⭐⭐⭐⭐

Zur Abwechslung darf es ab und zu ein englisches Buch sein. Und ich bin so froh, dass ich es entdeckt habe. Und das auch auf englisch. Denn zu dem deutschen Titel hätte ich nie gegriffen.
Auf dem deutschen Cover lautet der Titel Das Haus am Rand der Klippen. Und das hätte mich auf ein romantisches Drama schließen lassen.
Während You let me in der passende Titel für einen Thriller ist. Und genau darum geht es.
Wir lernen die Protagonistin Elle kennen, die während einer Buchtour ihr Haus bei AirBnB vermietet hat. Elle hat einen Bestseller-Roman herausgebracht und wird nun als Autorin gefeiert.
Das Buch verläuft auf drei Zeitebenen. In der einen erfahren wir die Gedanken des AirBnB-Gastes und wie der Gast sich in Elles Haus gefühlt hat. Was sie gedacht hat. Der Leser bekommt einen ziemlich gute Eindruck über die Obsession des Gastes.
Die zweite Zeitebene spielt in der Gegenwart. Elle passieren immer komische Dinge. Direkt nach ihrer Ankunft zurück von der Buchtour entdeckt sie einen Splitter. Einige Zeit später findet sie heraus, dass der Splitter von ihrem Buchbeschwerer herrührt. Der war allerdings in ihrem Schreibzimmer, dass sie vor der Abreise abgeschlossen und den einzigen Schlüssel mitgenommen hatte.
Und die dritte Zeitebene erzählt von Elles Collegezeit und ihrer Beziehung zu einem ihrer Dozenten.
Wenn man das Setting betrachtet, könnte man meinen, es sei eine Geschichte, die schon 100 Mal erzählt wurde.
Die hübsche und erfolgreiche Protagonistin wird gestalkt. Zeitgleich erfahren wir von einer Affäre in ihrer Jugend. Man könnte meinen, das Ende zu kennen.
Allerdings schafft es Lucy Clarke einen während der gesamten Geschichte immer wieder zu überraschen. Immer wenn man denkt, man wisse, wer für Elles Psychoterror verantwortlich ist, zeigt sie einem, wie falsch man nur gelegen hat.
Außerdem weiß der Leser zu jedem Zeitpunkt der Story, dass Elle sich eben nicht alles einbildet. Aufgrund der Zeitebenen ist einem klar, dass das alles echt ist und sie verfolgt wird.
Es gibt bereits einige Bücher, bei denen man sich während der ganzen Zeit fragt "Ist er verrückt? Oder passiert das alles wirklich?" . You let me in kommt völlig ohne aus. Und das hat es zu einem neuen Leseerlebnis gemacht.
Es ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

Sonntag, 16. Februar 2020

Alex Michaelides - Die stumme Patientin

In der letzten Woche konnte ich wieder ein Hörbuch beenden. Es war mal wieder eines der Kategorie Psychothriller. Von vielen Rezensionen von anderen Bloggern und BookTubern wurde mit dem Buch oft ein Vergleich zu Büchern wie Gone Girl oder Girl on the Train gemacht.
Ich muss sagen, dass ich mich diesen Meinungen durchaus anschließen kann.

Es geht um die Künstlerin Alicia Berenson, die für die Ermordung ihres Mannes verurteilt wurde. Nur spricht sie seit sie von der Polizei in der Wohnung aufgegriffen wurde kein Wort. So kommt es, dass sie in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wird.
Von dem Fall völlig fasziniert, bewirbt sich der Psychiater Theo Faber an der Klinik, um die Patientin behandeln zu können.
Das Buch wird aus zwei Perspektiven dargestellt. Einmal aus Sicht Theos und seine Therapiesitzungen mit Alicia und wie er versucht ihr zu helfen und sie wieder zum sprechen zu bringen. Wir erfahren außerdem, dass auch Theo einst in psychiatrischer Behandlung war, weil er auch eine schwere Kindheit gehabt hat - ähnlich wie Alicia - und aufgrund privater Probleme seine ehemalige Psychiaterin auch einmal aufsucht.
Zum anderen lernen wir Alicia aus ihrer eigenen Sicht kennen. Dies geschieht mit Hilfe ihres Tagesbuchs. Sie redet also nicht direkt mit dem Leser. Der Leser liest ihr Tagebuch. Vage lässt sie erahnen, welche Schwierigkeiten sie seit ihrer Kindheit hat. Aber auch, wie glücklich ihre Ehe war. Das macht den Mord nur umso schwerer vorstellbar. (Ob sie ihren Mann nun wirklich getötet hat oder nicht, erzähle ich an dieser Stelle natürlich nicht 😉 ).

Nachdem ich es als Hörbuch gehört habe, fange ich erst einmal mit der Vertonung an. Gesprochen wurde das Buch von Uve Tschener, der einen tollen Job gemacht hat. Besonders Theo, der die Geschichte dominiert hat, hat er großartig verkörpert.

Kommen wir nun zum Buch selbst. Michaelides hat einen tollen Psychothriller geschrieben. Er reiht sich tatsächlich eher in die Kategorie von Gone Girl und ähnlichen Thrillern ein. Es kein Psychothriller, weil wir blutige Serienmorde serviert bekommen, sondern eher, weil wir uns wirklich mit der Psyche eines Menschen beschäftigen. Natürlich geht es hier um eine verurteilte Mörderin. Aber der Mord selbst, war - im Vergleich zu anderen Psychothrillern - recht harmlos. Er wurde eigentlich nur "erschossen". Nicht gehäutet oder an ein Kreuz genagelt, wie ich es von anderen Büchern kenne.
Gerade diese Art von Büchern, mag ich sehr gerne. Man fragt sich sich mehr als 9 Stunden lang, was mit Alicia los ist. Ist sie wirklich die Mörderin? Und wenn ja, was hat sie dazu getrieben, ihren Mann zu ermorden, wenn sie doch so eine glückliche Ehe geführt haben?
Und warum ist Theo so scharf auf den Fall? Warum will er sie unbedingt behandeln? Er bewirbt sich ja speziell für diese Klinik. Er konnte gar nicht wissen, ob er die Stelle auch wirklich bekommt. Was hätte er getan, wann er eine Absage erhalten hätte? Und was hat seine persönliche Ehekrise mit alldem zu tun??



Alles in allem bekommt die Stumme Patient von mir 5/5 Sternen.

Dienstag, 28. Januar 2020

Max Rhode - Die Blutschule

Nach dem letzten eher laschen Krimi, habe ich etwas blutiges gebraucht. Und Fitzek ist für mich mittlerweile ein Garant für gute Psychothriller.
Fitzek hat die Blutschule und das Joshua-Profil gleichzeitig geschrieben. Im Joshua-Profil ist der Protagonist der Autor Max Rhode.
In beiden Büchern findet man Verweise zum jeweils anderen, was ich immer super spannend finde und die Geschichte noch einmal auf eine andere Ebene hebt.
Aber nun zurück zum eigentlichen Thema.
Vitus sich insolvent melden musste, hat er die Hütte in einer eher wäldlichen Gegend in Brandenburg renoviert und zieht dort mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen Mark und Simon ein.
Bis auf Vitus sind alle drei Familienmitglieder alles andere als begeistert darüber ihr altes Leben in Berlin zurückzulassen.
Besonders weil ihr nächster Nachbar ein verurteilter Pädophiler ist und die junge Sandy Freude daran findet ihre Mitmenschen zu triezen.
Aufgrund eines Unfalls verändert sich Vitus. Aus dem liebevollen Vater wird ein richtiger Psychopath der eines Tages beschließt mit seinen Kindern auf einer Insel "campen" zu gehen. Das zumindest erzählt er seiner Frau.
Allerdings hat er dort eine Hütte zu einer Schule umgebaut, um seinen Söhnen, die es in der Schule versäumt haben, das töten beizubringen.

Ich muss sagen, dass ich leider nicht so begeistert von dem Buch war, wie ich es ursprünglich erwartet hätte. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass meine Erwartungen viel zu hoch geschraubt waren. Zum einen hat eine meiner favorisierten Booktuber das Buch sehr gelobt - und das obwohl sie wirklich kein Fitzek-Fan ist - und zum anderen hat eine gute Freundin ebenfalls nur gutes erzählt.
Aber ich hab so viel blutige Horrorszenarien erwartet, dass diese kaum von einem Autor erfüllt werden können.
Aber dennoch war das Buch großartig geschrieben.
Ich habe leider den Fehler gemacht zuerst das Joshua-Profil zu lesen. Aber tatsächlich macht es mehr Sinn, die Blutschule zu lesen, bevor man das Joshua-Profil liest, da im zweiten Buch immer wieder darauf verwiesen wird und das Lesen so noch einmal mehr Spaß macht.
Natürlich kann man die Bücher aber auch unabhängig voneinander lesen. Das Joshua-Profil verweist zwar auf die Blutschule, hat mit der eigentlichen Geschichte aber kaum etwas zu tun. Von daher ist das gar kein Problem.

Das Buch bekommt 4/5 Sternen.

Sonntag, 26. Januar 2020

Herbert Meyer - Bayreuther Abgründe

Krimis sind normalerweise nicht so mein Favorit, was Bücher betrifft. Oft ist dabei der Spannungsbogen relativ flach. Vor allem, wenn man eher ein Thriller-Leser ist.
Aber gerade weil es ein Bayreuther Krimi ist und einen so hochtrabenden Titel hatte, konnte ich es mir nicht verkneifen  und das Buch durfte bei mir einziehen.
Mit knapp über 300 Seiten hatte ich es auch schnell durchgelesen. Das lag aber mehr am flüssigen Schreibstil, als an der Geschichte selbst.

Während Bauarbeiten am Hartplatz eines Gymnasiums wird die Leiche eines vor 30 Jahren verschwundenen Jungen, Benjamin Schröder, gefunden. Die Polizei nimmt nun wieder den Fall des jungen Benjamin Schröders auf und möchte wissen, was damals geschehen ist. Es stellt sich früh die Frage, was der unliebsame Direktor und der Hausmeister der Schule mit der Geschichte zu tun haben.
Das klingt alles sehr viel versprechend, allerdings hat es Karl Meyer leider nicht geschafft, den Spannungsbogen langsam aufzubauen und das Buch mit einem Knall zu beenden. Obwohl das Potential durchaus vorhanden war.
Nach etwa 100 Seiten erfahren wir bereits, was damals mit dem kleinen Schröder passiert ist. Das hat mich schon sehr erstaunt. Ich hatte das Buch in der Hand und habe mich gefragt, was denn noch bei den restlichen 200 Seiten passieren soll, wenn ich doch jetzt schon weiß, was passiert ist.
Herbert Meyer hat natürlich eine einfache Lösung gefunden: Er lässt in dem Buch einfach zwei weitere Charaktere sterben. Nur handelt es sich hierbei nicht allein darum, ein Verbrechen, nämlich den Mord an Benjamin Schröder zu vertuschen, sondern werden die verschiedenen Charaktere von unterschiedlichen Menschen ermordet und das auch noch aus verschiedenen Gründen. Und jedes Mal erfährt man sehr schnell wer und warum getötet hat.

Neben dem weniger spannenden Inhalt, hat mich aber auch der Schreibstil tatsächlich etwas genervt. Ich kann es leider nicht netter ausdrücken. Ich habe mir, wie vorhin schon erwähnt, das Buch unter anderem gekauft, weil es ein Bayreuther Krimi ist. Und nachdem alles in meiner Heimatstadt spielt, habe ich mich schon darüber gefreut, wie alles beschrieben wird.
Leider gab es keine Beschreibungen von klassischen Szenerien in Bayreuth, wie beispielsweise das Festspielhaus, der Tierpark, die Eremitage oder von mir aus auch die Innenstadt. Nein, stattdessen hat Karl Meyer sehr viele Sätze dafür verwendet, um irgendwelche Kreuzungen zu beschreiben. Wenn man nicht gerade aus Bayreuth kommt, ist das für den Leser eine einzige Aneinanderreihung von Straßennamen.
Als Beispiel könnte man auch die Befragung des Direktors nennen. Der Direktor erzählte dem Komissar, dass er zum Hausmeister wollte und zu seiner Wohnung gegangen sei, die an der Main-Seite liege. So, für den Leser ist diese zusätzliche Information total unnötig. Zum einen wurde mehrmals erwähnt, wo die Wohnung des Hausmeisters liegt und zum anderen kann ich doch als Leser nicht unbedingt etwas damit anfangen, an welcher Seite eine Wohnung liegt, wenn es sonst keine Beschreibungen gibt und der Main schlicht und ergreifend nichts mit der Geschichte zu tun hat. Kleine Spoilerwarnung: Es ist niemand im Main ertrunken.
Außerdem hat das Buch vielleicht auch etwas am Alter des Autors gelitten. Es wird erzählt, dass viele jüngere Bayreuther gerne am Wochenende ins "Frisco" zum Tanzen gehen. Ehm, nein, nicht die jüngeren. Eher das ältere Publikum. Ok, was heißt älter. Ich würde mal sagen 40+. Aber viel jünger werden die Gäste dort auch nicht sein.

Alles in Allem, gibt es viel Verbesserungspotential. Das Buch ist der erste Band einer Reihe. Möglicherweise kaufe ich mir den zweiten Band, weil ich einfach erfahren möchte, wie sich der Autor noch entwickelt. So wie ich das beurteilen kann ist das das Erstlingswerk des Autors. Und nur durch üben wird man besser.
Aber jetzt habe ich erst einmal ganz viele andere spannende Bücher die ich lesen möchte.

Insgesamt bekommt der Krimi dennoch 3/5 Sternen. Es ist zwar nicht besonders gut gewesen, aber ich habe schon wirklich schlechte Bücher gelesen. Und in diese Kategorie gehört es bei weitem nicht. Auch wenn ich viel kritisiert habe, ist es dennoch ein solides Buch.



Freitag, 24. Januar 2020

Lucinda Riley - Die Mitternachtsrose

Ich lese nicht nur gern, sondern höre auch gerne Hörbücher. Neben Thrillern darf es auch mal ein Roman sein. Er darf nur nicht vor kitsch triefen. 😅
Mit den Sieben Schwestern habe Lucinda Rileys Schreibstil kennengelernt und finde ihre Geschichten, die - zumindest in den Büchern, die ich bisher kenne- in zwei Zeitebenen spielen.
Wir lernen die Inderin Anahita Shavan kennen. Sie feiert ihren 100. Geburtstag und entschließt sich ihrem Urenkel Ari einen Brief, den sie vor Jahren für ihren Sohn geschrieben hat, zu geben. Wir erfahren, dass sie vor vielen Jahren ihren Sohn verlassen musste. Warum? Das erfahren wir zum Ende der Geschichte.
Neben Ari lernen wir auch die Schauspielerin Rebecca kennen, die eine neue Filmrolle angenommen hat. Hierfür muss sie nach England, genauer nach Asbury Hall, reisen. Dort kann sie dank der Gastfreundschaft des Lords von Asbury Hall, in einem der Zimmer des Anwesens wohnen.
Wir erfahren, dass auch Anahita vor vielen Jahr dort war.
Wie ihr es euch sicherlich denken könnt, werden die Geschichten Anahita, Rebecca und Ari nach und nach ineinander verwoben.
Ich mag Lucinda Rileys Geschichten, weil sie nicht von kitsch triefen. Sie haben wirklich Tiefgang. Natürlich kann man sich eine Verläufe der Geschichte sehr früh schon denken, aber das macht die Geschichte nicht weniger spannend. Lucinda Riley schafft es immer einen Plottwist einzubauen, mit dem wirklich ganz und gar nicht gerechnet hat.
Bei Geschichten, die auf zwei Zeitebenen spielen, bin ich meistens lieber in der Vergangenheit, als in der Gegenwart. Hier war es zumindest zu Beginn des Buches so. Aber zum Ende hin, wurde es so spannend, dass ich wissen wollte, was sich hinter Rebecca, Ari und all den anderen Charakteren noch verbirgt.

Vertont wurde das Hörbuch von Sabine Knabst. Das war bisher das erste Hörbuch, das ich von ihr gehört habe. Sie hat eine sehr angenehme, tiefe Stimme, die besonders an den Stellen, an denen wir Ausschnitte aus dem Brief hören, sehr passend ist. Wie oben bereits erwähnt, feierte Anahita ihren 100. Geburtstag. Es fällt leicht sich eine alte, zufriedene Dame vorzustellen, mit Sabine Knabsts stimme. Aber nicht nur Anahita hat mit ihr einen angenehmen klang bekommen, sondern auch die junge Rebecca.

Alles in allem bekommt das Buch 5/5 Sternen.

Sonntag, 19. Januar 2020

George R. R. Martin - Das Lied von Eis und Feuer: Die Saat des Goldenen Löwen

Hallo meine hoffentlich vorhandenen Leser :D,

im Sommer habe ich mein Studium beendet und konnte glücklicherweise sofort in den Beruf hüpfen. Das hatte allerdings zur Folge das ein Umzug bevorstand und ich so zum einen weniger Zeit zum lesen hatte und zum anderen weniger Muse mich mit einem Blog-Eintrag zu beschäftigen.
Nachdem ich gestern den vierten Teil der Game of Thrones Reihe beendet habe, dachte ich mir, ich könnte mal wieder meinen Senf dazu geben ;).

Zum Inhalt:
Ich möchte nur ungern eine komplette Inhaltszusammenfassung aufschreiben, da die Reihe von sehr vielen unterschiedlichen Charakteren und deren Geschichten lebt. Deshalb möchte ich mich auf die wesentlichen Punkte und auf die für mich interessantesten Charaktere konzentrieren.
Fangen wir mit der Mutter der Drachen an: Danaerys Targaryen konnte ihren Kalasar trotz dem Tod ihres Mannes halten. Sie macht sich mit ihm und ihren Drachen auf den Weg Richtung Süden und begibt sich auf die Suche nach einem Schiff um zu den sieben Königslanden segeln zu können. Sie landen in Asshai, wo sie auf einige Gefahren und Feinden stoßen, denen sie trotzen müssen.
Als nächsten kommen wir zu Tyrion: Er schafft es seinen Neffen, obwohl dieser ihm nur wenig Respekt entgegen bringt, in Zaum zu halten und kann so dessen Verlobte, Sansa, zumindest teilweise vor ihm bewahren. Die Betonung liegt hier auf teilweise. Weiter versucht er die Machenschaften seiner Schwester Cersei im Auge zu behalten. Er weiß natürlich, dass Cerseis Kinder, nicht die Kinder ihres verstorbenen Ehemannes Roberts sind, sondern die von ihrem Bruder Jamie.
Und zum Schluss kommen wir zu Bran: Er entwickelt immer mehr und mehr die Fähigkeit, sich in seinen Träumen in die Körper von verschiedenen Tieren zu begeben. Es begann alles mit einem Raben, aber mittlerweile kann er durch die Augen seinen Schattenwolfs Sommer blicken und so Winterfell und die Wälder die es umgibt beobachten. Er konnte so auch Kontakt zu seinem Halbbruder Jon aufnehmen.

Kritik:
Auch wenn ich nicht der größte Fantasy-Leser bin, so finde ich die Reihe sehr spannend und es macht Spaß sie zu lesen. Besonders klasse finde ich, dass die Reihe sehr komplex aufgebaut ist. Man hat verschiedene Charaktere. Es werden welche herausgeschrieben und neue kommen hinzu.
Jetzt, nachdem ich den vierten Teil beendet habe, muss ich auch sagen, dass George R. R. Martin es schafft, ein konstantes Level zu halten. Alle vier Bände waren meiner Ansicht nach gleich gut und keines hat bisher geschwächelt. Ich hoffe die anderen vier werden weiterhin so mithalten.
Es ist nicht mein Genre, aber wenn ich das berücksichtige gebe ich dem Buch 5/5 Sternen.