Montag, 4. Mai 2020

Lucy Clarke - You Let Me In ⭐⭐⭐⭐⭐

Zur Abwechslung darf es ab und zu ein englisches Buch sein. Und ich bin so froh, dass ich es entdeckt habe. Und das auch auf englisch. Denn zu dem deutschen Titel hätte ich nie gegriffen.
Auf dem deutschen Cover lautet der Titel Das Haus am Rand der Klippen. Und das hätte mich auf ein romantisches Drama schließen lassen.
Während You let me in der passende Titel für einen Thriller ist. Und genau darum geht es.
Wir lernen die Protagonistin Elle kennen, die während einer Buchtour ihr Haus bei AirBnB vermietet hat. Elle hat einen Bestseller-Roman herausgebracht und wird nun als Autorin gefeiert.
Das Buch verläuft auf drei Zeitebenen. In der einen erfahren wir die Gedanken des AirBnB-Gastes und wie der Gast sich in Elles Haus gefühlt hat. Was sie gedacht hat. Der Leser bekommt einen ziemlich gute Eindruck über die Obsession des Gastes.
Die zweite Zeitebene spielt in der Gegenwart. Elle passieren immer komische Dinge. Direkt nach ihrer Ankunft zurück von der Buchtour entdeckt sie einen Splitter. Einige Zeit später findet sie heraus, dass der Splitter von ihrem Buchbeschwerer herrührt. Der war allerdings in ihrem Schreibzimmer, dass sie vor der Abreise abgeschlossen und den einzigen Schlüssel mitgenommen hatte.
Und die dritte Zeitebene erzählt von Elles Collegezeit und ihrer Beziehung zu einem ihrer Dozenten.
Wenn man das Setting betrachtet, könnte man meinen, es sei eine Geschichte, die schon 100 Mal erzählt wurde.
Die hübsche und erfolgreiche Protagonistin wird gestalkt. Zeitgleich erfahren wir von einer Affäre in ihrer Jugend. Man könnte meinen, das Ende zu kennen.
Allerdings schafft es Lucy Clarke einen während der gesamten Geschichte immer wieder zu überraschen. Immer wenn man denkt, man wisse, wer für Elles Psychoterror verantwortlich ist, zeigt sie einem, wie falsch man nur gelegen hat.
Außerdem weiß der Leser zu jedem Zeitpunkt der Story, dass Elle sich eben nicht alles einbildet. Aufgrund der Zeitebenen ist einem klar, dass das alles echt ist und sie verfolgt wird.
Es gibt bereits einige Bücher, bei denen man sich während der ganzen Zeit fragt "Ist er verrückt? Oder passiert das alles wirklich?" . You let me in kommt völlig ohne aus. Und das hat es zu einem neuen Leseerlebnis gemacht.
Es ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

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