Montag, 11. Mai 2020

Chris Carter - Der Vollstrecker ⭐⭐⭐⭐⭐



Vor einigen Monaten habe ich den ersten Band der Robert Hunter und Carlos Garcia Reihe gelesen.
Darauf hat mich die Booktubern Padi von WhatPadiLoves gebracht.
Der erste Band hat mir so gut gefallen, dass ich mir direkt im Anschluss den zweiten bestellt, aber leider erst jetzt gelesen habe.

Zum Inhalt:
Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia werden zu einem Tatort geschickt, der ein sehr blutigen, abscheulichen und sehr verstörenden Mord zeigt.
Es wird ein Priester geköpft und statt seines Kopfes finden die beiden Detectives einen Hundekopf. Bei der Autopsie findet der Gerichtsmediziner außerdem eine mit Blutverschmierte 3 auf dem Opfer und die Detectives fürchten, dass es bereits zwei weitere Opfer gab, von denen sie noch nichts erfahren ahben.
Zunächst gehen die beiden von einem Ritualmord auf. Allerdings werden sie durch einen weiteren Mord eines besseren belehrt.
Während ihrer Ermittlungen stellen sie fest, dass es sich nicht um einen klassischen Serienmörder handelt. Es muss jemand sein, der sich bewusst eine bestimmte Gruppe Menschen ausgesucht hat. Nun müssen sie herausfinden, warum der Mörder solch einen Hass auf seine Opfer verspürt. Und natürlich auch, wer der Mörder nun ist.

Rezension:
Chris Carter hat einen unfassbar guten Schreibstil. Wie sein erster Thriller, hat mir der zweite auch unfassbar gut gefallen. Er scheut nicht davor zurück, über sehr blutige Geschichten zu schreiben. Das ist etwas, was mir sehr gut gefällt. Es sind aber keine reinen Splatter, die er schreibt, sondern die Geschichten haben Hand und Fuß. Ein guter Thriller muss meiner Ansicht nach auch immer eine gute Hintergrundgeschichte haben. Ein Mörder, der einfach mal getötet hat, ist mir meist zu wenig. Und wenn in einem Buch jemand nur zum Spaß tötet, muss er zumindest irgendein Trauma in der Vergangenheit erlebt haben. Es muss nichts großartiges sein. Eine Kleinigkeit, die dafür gesorgt hat, dass jemand zum Täter mutiert.
Als ich den letzten Band der Krähenmädchen-Reihe beendet habe, haben viele kritisiert, dass das Ende etwas zu weit hergeholt erscheint. Viele haben sich gefragt: "Wie? Nur deswegen sind so viele Menschen gestorben?" Aber auch das ist etwas, was mir sehr gefällt. (Nur um ein kleines Beispiel zu nennen).
Ich bin gespannt auf die weiteren Bänder der Reihe und freue mich darauf, bis sie endlich bei mir ins Regal einziehen dürfen.
Das Buch bekommt glatte 5 Sterne und wird sicherlich zu meinen Monatshighlights gehören.

Sonntag, 10. Mai 2020

Allen Eskens - Die Schatten, die wir verbergen ⭐⭐⭐⭐⭐



Ich habe in letzter Zeit nicht nur einige Bücher beendet, sondern habe auch mein Audbile-Konto etwas ausgezerrt und viele neue Hörbücher gekauft.
Eines davon habe ich gestern beendet. 
Es ist die Folgegeschichte von Das Leben, das wir begraben. Der erste Teil hat mir schon sehr gut gefallen und der Zweite steht ihm in nichts nach.

Zum Inhalt:
Es geht um Joe Talbert Jr., der von der Ermordung seines Vaters erfährt. Sein Joe Talbert Sr. hat sich allerdings vor seiner Geburt aus dem Staub gemacht und er hat ihn nie kennengelernt. Seine Mutter hat ihn immer nur als "Arsch" bezeichnet. Mehr weiß er allerdings nicht von ihm. 
Er macht sich also auf den Weg zu dem Ort, an dem sein Vater gelebt hat, um mehr von ihm und seinem Tod herauszufinden. 
Er erfährt, dass sein sein Vater mit einer Frau verheiratet war und sie eine gemeinsame Tochter haben, die nun allerdings im Krankenhaus liegt. 
Joe hat also nun nicht nur einen Halbbruder, sondern auch eine Halbschwester. Vor einiger Zeit hat Frau Selbstmord begangen, wodurch Joe Talbert Sr. ein reiches Erbe erlangt hat. Und durch den seinen Tod, sind nun Joe Jr. und seine Halbschwester die nächsten Erben. 
Allerdings verdächtigt die Polizei nun auch Joe. Denn dieser könnte genau deshalb ein Motiv haben. Nun setzt er alles daran zu beweisen, dass er nicht der Mörder seines Vaters ist und stellt selbst Recherchen an, um das Verbrechen aufzuklären. 

Rezension:
Allen Eskens hat einen sehr angenehmen Schreibstil. (Ja, ich habe es nur gehört, aber ihr wisst, was ich meine (; ).
Die Geschichte ist wirklich spannend, und es gibt viele neue Wendungen. Die Geschichte wird auch dadurch besonders, weil wir uns nicht nur mit dem Tod von Joe Talbert Sr. befassen, sondern uns auch immer wieder mit den Familienkrisen von Joe Jr. auseinandersetzen. 
Seine Mutter ist nun trockene Alkoholikerin und es fällt ihm schwer ihre Fehler der Vergangenheit zu verzeihen. Vor allem, weil sein autistischer Bruder sehr stark davon betroffen war. 
Auch die Nebenhandlung ist spannend geschrieben und man möchte mehr davon erfahren, wie es seiner Mutter geht und ob sie sich wirklich verändert hat. 
Vertont wurde das ganze von Oliver Erwin Schönfeld. Er hat eine sehr angenehme Stimme und es macht Spaß ihm zuzuhören. Er schwächelt etwas bei den weiblichen Rollen, aber das ist meckern auf sehr hohem Niveau. 
Alles in allem ist das eine 5 von 5. Mal sehen, ob es auch mein Monatshighlight wird. 

Mittwoch, 6. Mai 2020

Lucinda Riley - Das italienische Mädchen ⭐⭐⭐⭐

Neben all den Thrillern, lese ich auch gerne einmal einen Roman.
Mit der Sieben Schwestern - Reihe hat mich Lucinda Riley von ihren Fähigkeiten überzeugt, weshalb ich auch mal ein Buch außerhalb der Reihe lesen wollte. Meine Wahl fiel also auf das italienische Mädchen.
Zum Inhalt:
Wir lernen die elfjährige Rosanna Menici kennen, die während einer Feier im Café ihrer Eltern auf den berühmten Opern Sänger Roberto Rossini trifft.
Als er Rosanna singen hört, verhelfen er und ihr Bruder ihr zu Gesangsstunden.
Einige Jahre später studiert sie an einer renommierten Opernschule und trifft auch dort bald wieder auf Roberto. Es dauert nicht lange und die beiden beginnen eine Beziehung und zusammen sind sie das Traumpaar in der Opernwelt.
Leider verliert sich Rosanna völlig in der Beziehung, was zu großen Problemen führt.

Rezension:
Das Buch hat mir sehr gefallen. Riley hat einen sehr guten Schreibstil und schafft es einem andere Länder nahe zu bringen. In jedem ihrer Bücher befinden wir uns in einem anderen Setting. Und sie schafft es jedes Mal den Lesern genau dorthin zu bringen.
Leider gibt es, anders als bei den Sieben Schwestern  viele Klischees. Das schadet der Geschichte zwar nicht, allerdings gab es leider doch öfter diesen Moment, in dem ich mir dachte: "Ernsthaft? Mädchen, hast du völlig den Verstand verloren? Und das nur wegen einem Mann".
Wobei ich das auch immer sehr witzig finde. Gerade bei Büchern und Filmen denken wir uns das sehr oft. Aber andererseits ist es doch sehr realitätsnah. Wie oft haben wir uns schon mit Leuten umgeben, die uns nicht gut tun. Und dennoch bilden wir uns ein, es besser zu machen.
Riley hat aber ein Ende geschrieben, dass einem überrascht. Und falls ihr schon andere Beiträge gelesen habt, wisst ihr, dass gerade das ein gutes Buch ausmacht. Viele Geschichten hat man schon zu Hauf' gelesen oder gehört. Es ist schön, wenn es nicht genauso wie alle anderen Geschichten endet sondern doch etwas unerwartet.
Man darf nicht vergessen, dass es ein Roman ist. Einen großen Knall gab es nicht. Aber das braucht es auch nicht immer. Manchmal tut so ein Wohlfühl-Buch einem auch richtig gut.
Gerade, wenn man in den letzten Büchern sehr viel über Serienkiller oder ähnlichen gelesen hat.
Das Buch bekommt von mir 4/5 Sterne.

Leseliste Mai



Obwohl ich trotz der Corona-Krise sehr viel zu Hause war, hatte ich erstaunlich wenig Zeit mich meinem Hobby zu widmen. Sich vom Arbeitsplatz zu reißen, wenn er sich in den eigenen vier Wänden befindet war anfangs etwas ungewohnt für mich.
Inspiriert von vielen anderen Bloggern und Booktubern wollte ich es mit einer Leseliste versuchen. Vielleicht kann ich so der Leseflaute entgegen wirken, wenn ich mir am Anfang des Monats ein paar Bücher raussuche und sie außerhalb meines Regales positioniere.
Wenn ein Buch schon lesebereit auf dem Couchtisch liegt, kann einen doch gar nichts mehr davon abhalten, das Buch in die Hand zu nehmen.
Für den Mai habe ich mir zwei Thriller ausgesucht und einen Fantasyroman.
Mit dem Vollstrecker von Chris Carter habe ich bereits begonnen und auch in Romy Hausmanns neuem Roman Marta schläft habe ich bereits reingelesen. Das ist eines der wenigen Bücher, die ich direkt am Erscheinungsdatum gekauft habe. Ich erwarte also viel von diesem Thriller ;).
Als drittes habe ich mir den vierten Band von Game of Thrones ausgesucht, da ich die Reihe gern weiter fortführen möchte. Ich hoffe auch, dass ich im nächsten Monat wieder in die Bücherrei gehen kann um mir die restlichen Bänder der Reihe zu besorgen.

Montag, 4. Mai 2020

Lucy Clarke - You Let Me In ⭐⭐⭐⭐⭐

Zur Abwechslung darf es ab und zu ein englisches Buch sein. Und ich bin so froh, dass ich es entdeckt habe. Und das auch auf englisch. Denn zu dem deutschen Titel hätte ich nie gegriffen.
Auf dem deutschen Cover lautet der Titel Das Haus am Rand der Klippen. Und das hätte mich auf ein romantisches Drama schließen lassen.
Während You let me in der passende Titel für einen Thriller ist. Und genau darum geht es.
Wir lernen die Protagonistin Elle kennen, die während einer Buchtour ihr Haus bei AirBnB vermietet hat. Elle hat einen Bestseller-Roman herausgebracht und wird nun als Autorin gefeiert.
Das Buch verläuft auf drei Zeitebenen. In der einen erfahren wir die Gedanken des AirBnB-Gastes und wie der Gast sich in Elles Haus gefühlt hat. Was sie gedacht hat. Der Leser bekommt einen ziemlich gute Eindruck über die Obsession des Gastes.
Die zweite Zeitebene spielt in der Gegenwart. Elle passieren immer komische Dinge. Direkt nach ihrer Ankunft zurück von der Buchtour entdeckt sie einen Splitter. Einige Zeit später findet sie heraus, dass der Splitter von ihrem Buchbeschwerer herrührt. Der war allerdings in ihrem Schreibzimmer, dass sie vor der Abreise abgeschlossen und den einzigen Schlüssel mitgenommen hatte.
Und die dritte Zeitebene erzählt von Elles Collegezeit und ihrer Beziehung zu einem ihrer Dozenten.
Wenn man das Setting betrachtet, könnte man meinen, es sei eine Geschichte, die schon 100 Mal erzählt wurde.
Die hübsche und erfolgreiche Protagonistin wird gestalkt. Zeitgleich erfahren wir von einer Affäre in ihrer Jugend. Man könnte meinen, das Ende zu kennen.
Allerdings schafft es Lucy Clarke einen während der gesamten Geschichte immer wieder zu überraschen. Immer wenn man denkt, man wisse, wer für Elles Psychoterror verantwortlich ist, zeigt sie einem, wie falsch man nur gelegen hat.
Außerdem weiß der Leser zu jedem Zeitpunkt der Story, dass Elle sich eben nicht alles einbildet. Aufgrund der Zeitebenen ist einem klar, dass das alles echt ist und sie verfolgt wird.
Es gibt bereits einige Bücher, bei denen man sich während der ganzen Zeit fragt "Ist er verrückt? Oder passiert das alles wirklich?" . You let me in kommt völlig ohne aus. Und das hat es zu einem neuen Leseerlebnis gemacht.
Es ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert.